Dieses Jahr befanden sich unsere Jiukas allesamt unterhalb der Jungfrau um unter den wachsamen Augen des Mönches zu trainieren. Nach einer etwas längeren Fahrt begrüssten uns schon die ersten Japanischen Touristen im sehr abgelegenen, aber idyllischen, Mürren. Nach ein paar geworfenen Schneebällen (ja es hatte Schnee) kamen wir im Sportchalet an und bezogen sogleich die Zimmer in Windeseile, um so schnell wie möglich in voller Montur im Dojo zu stehen. Zuerst aber hiess es Matten verlegen. Als die Matten also endlich verlegt waren, konnten wir unsere erste Trainingseinheit absolvieren. Es wurde viel geschwitzt, viel gelacht und das Ganze wurde von Björn super in Szene gesetzt indem er seine Kamera allen Jiukas in den dümmsten Momenten vor das verzerrte Gesicht hielt. Nach einer kleinen Stärkung beim Mittagessen ging es dann am Nachmittag weiter mit dem zweiten Teil, welcher durch eine Putzaktion unterbrochen wurde. Die Leuchtstifte, die Tom uns gab um uns gegenseitig anzumalen, hatten beinahe alle irgendwo eine undichte Stelle und so spritzte es Leuchtfarbe auf die Matten. Schrubben mag vielleicht nicht gerade der beste Weg sein Jiu-Jitsu zu trainieren, aber es geht extrem in die Arme. Das Ganze war als Einstimmung gedacht auf das Thema Messerabwehr. Intensiv wurde dies jedoch erst am Sonntag trainiert, dann aber sehr realitätsnah und mehr als nur ein paar Farbspritzern.
Das Abendprogramm wurde durch eine kleine Wanderung eingeläutet, zu dem wohl am weitesten entfernten Restaurant, das man sich hätte aussuchen können. Die junge Avant-Garde des JJJC-Aarau (ich inklusive)marschierte in einem horrenden Tempo den Berg hinauf, so dass die gefühlten 5 Grad Aussentemperatur perfekt waren, wenn man nur mit einem T-Shirt unterwegs war. Nach und nach trudelten auch die etwas älteren Semester ein und als auch die Letzten sich in das Restaurant verirrt hatten, konnten wir uns auch mal abseits der Matte miteinander messen. Zuerst wurden wir in Teams aufgeteilt, bei welchem wir uns mit nicht ganz ernst gemeinten Wissensfragen befassen mussten. Die Antworten auf einige Fragen sorgten für viel Gesprächsstoff und vor allem viel Gelächter, da die Antwort doch meist näher lag als man dachte. Danke Marco an dieser Stelle, dass der Mustang auch als Tier auf der Strasse gewertet wurde. Runde 1 der Abendaktivität war also geschafft. Runde 2 startete direkt nach den Älplermagronen die es zum Abendessen gab. Diese Runde war dann mit mehr Körperarbeit als Kopfarbeit behaftet. Höhepunkt war ein Rennen, bei welchem die Auserwählten mit einem am Hinterteil angebunden Tampon die Öffnung einer mit Wasser gefüllten PET-Flasche treffen mussten, nur um dann mit dieser eine kleine Runde zu rennen. Es war sehr amüsant anzusehen und sogar die anderen Gäste im Restaurant unterstürzten uns in voller Lautstärke als wir um die Wette rannten. Als auch das Dessert geschafft war, machten wir uns auf den Rückweg ins Dorf und bewunderten die Jungfrau im Mondlicht. Während die Einen schon Energie für den Sonntag tanken wollten, vergnügten sich die Anderen noch in einer Bar, bis auch die letzten mit einem Plastiksombrero im Gepäck zurück ins Chalet kehrten
Der Sonntag startete wieder mit einer normalen Einheit. Nach dem Gruppenfoto und bei schönstem Wetter startete dann der wohl beste Teil des Trainings. Wir durften mit Messern aufeinander losgehen! Natürlich keine richtigen Messer, die Gefährlichkeit solcher wurde uns schon von Tom mit unangenehmen Bildern gezeigt, aber mit sehr realitätsnahen Messern; bei Kontakt mit der Haut wurde ein kleiner Stromschlag vom Messer auf das Opfer übertragen. Die Reaktion war bei den meisten natürlich die Hand wegzuziehen, doch dann verlor man die Kontrolle über den Gegner. Also war die Devise; einstecken bis das Messer unter Kontrolle war, auch wenn man einen kleinen Stromschlag verkraften musste. Realitätsnaher geht es nicht. Glücklicherweise wurde niemand grob verletzt, eine kleine Platzwunde auf der Nase (geht auf meine Mütze – sorry…) war das schlimmste. So überstanden wir auch noch die letzte Anstrengung und konnten uns noch nach Wunsch entspannen. Die Einen zogen es vor im Whirlpool zu plaudern, Andere spielten noch eine Runde Minigolf und wieder andere verbrachten Zeit in der Sauna. Entspannt konnten wir also unsere Sachen wieder in die Gondel tragen und uns auf die Heimreise nach einem spannenden und gelungenen Trainingsweekend 2012 machen. Es war super, danke an alle die dieses super Weekend organisiert haben und so freuen wir uns auf das nächste Weekend im 2013, dieses war auf jeden Fall „so läss!“
Autor: Fabian Brennecke
Bilder: Harald Huber