Besammlung 7:45 am Dojo-Kreisel. Die Polizei (Tom) war bereits vor Ort und wir wurden gebeten dem Wagen zu folgen. Nach gut 90 Minuten Autofahrt, bei bereits sehr schönem Wetter (Danke Stefan für die Bestellung!), erreichten wir die Talstation der Fürenalpbahn.
Nachdem auch die letzten Jiukas eintrafen und mit Y-Schlingen, welche für den Klettersteig benötigt werden, ausgerüstet wurden, nahmen wir den Klettersteig in Angriff. Zuerst waren gut zehn Minuten Fussmarsch zu bewältigen; anschliessend gab es eine kurze Instruktion am Anfang des Klettersteiges. Wie sich herausstellte, war das ganze Unterfangen relativ ungefährlich und doch anspruchsvoll. Im Grunde ist der Klettersteig eine mit Tritt- und Haltehilfen ausgestattete Kletterroute. Ein Sicherungsseil ist bereits am Fels vorhanden, sodass wir uns mit der Sicherungsschlinge nur einklinken mussten.
Das erste Stück war recht einfach zu bewältigen, wodurch es gut möglich war, sich mit der Sicherungstechnik vertraut zu machen. Alsbald kamen erste kritischere Passagen, wo die Unerfahreneren doch ihre Mühe hatten. Zwischendurch stiessen wir auf einen mehr oder minder wackelnden Haltegriff, was das Vertrauen in den Klettersteig nicht unbedingt steigerte.
Ungefähr zur Halbzeit fanden wir ein kleines Plateau vor, wo wir Rast machten, um uns zu stärken. Nun wagte Stefan, unser erfahrene Kletterer und Organisator, uns mitzuteilen, dass dies einer der schwierigsten Klettersteig der Schweiz ist. Nachdem die Helmkamera von Pascal überprüft worden war (ein Video wird sicherlich bald verfügbar sein), konnte es weiter gehen.
Da wir doch mit ziemlichem Tempo unterwegs waren, hatten wir in der Zwischenzeit recht gut aufgeholt und wurden stets durch unsere Vorkletterer gebremst. Dank dem schönen Wetter konnte die gute Stimmung natürlich nicht getrübt werden. Immer wieder bot sich für Frank die Gelegenheit, seine Muskeln zu präsentieren und Klimmzüge über dem Abgrund zu zeigen. Auch die Kameras kamen nicht zu kurz, weshalb wir schöne Erinnerungsfotos an die Kletterartie haben.
Ehe wir es versahen, war die Zeit um und wir standen vor dem letzten happigen Teil des Klettersteiges, einer zwanzig Meter hohen Strickleiter. Hier warteten wir, bis der englische Vordermann ganz oben war, da wir diesen als weit über 100kg schwer einschätzten und die Strickleiter mit maximal 200 kg belastet werden darf; die Ursache für die abgeknickten und losen Griffe war gefunden 😉
Oben angekommen warteten wir, einer nach dem anderen, Tobi, Frank, Noah, Sylvia, Joëlle, Stefan, Sandy und Tom, an der strahlenden Sonne auf die Nachzügler. Nach weiteren fünf Minuten des Fussmarsches erreichten wir das Bergrestaurant, wo bereits Chris und Nadja mit den zwei Kindern warteten. So verbrachten wir den Nachmittag bei schönstem Wetter, guter Stimmung und in Gesellschaft kurioser Kellner.
Zu guter Letzt stand die Todesfahrt ins Tal bevor. Erst fiepte die Gondel, weil wir wohl Überlast hatten. Dann fuhr diese mit beinahe Überlichtgeschwindigkeit los und holperte während der ganzen Fahrt ziemlich beängstigend. Nach etwa zwei Minuten kamen wir zum Stück, wo die Gondel beinahe senkrecht ins Tal stürzt; ich war kurz vor der Ohnmacht. Glücklicherweise überlebten wir den Höllentrip und erreichten wohlbehalten das Tal.
Nach einem SEHR gelungenen Jiu-Ausflug der etwas anderen Art, verabschiedeten wir uns glücklich voneinander und traten die Heimreise an. Grosses Danke an Stefan, unseren Reiseleiter, und an alle Teilnehmenden!
Autor
Noah Hüsser